Weiter als gewollt :-) ( gedacht)

Hallo, bin wohlauf und gut gelaunt :-). Habe mein Ziel fast erreicht. Es sind noch 47 Kilometer bis Rom. Bin heute mit den Pilgerfreunden aus der Steiermark gewandert, angekommen in Rociglione, sofort nach einer Unterkunft gesucht. Ich konnte im Handumdrehen zwei Doppelzimmer für meine Pilgerfreunde organisieren. Es gab nur vier Schafplätze und ich sagte ihnen, ich würde schon was finden (so bin ich eben). Also wanderte ich durchs Dorf auf der Suche nach einer Schlafgelegenheit, fragte hier und da einige Personen, alle sagten mir das selbe: Es gäbe nur ein Albergo hier. Leider war dieses Albergo geschlossen. Somit blieb mir nichts anderes überig als in die nächste Ortschaft zu wandern, wo ich auch gleich fündig wurde. Habe natürlich mein Tagesziel überschritten und bin nun fünf Kilometer weiter als geplant. Morgen wenn alles gut geht werde ich den ersten Vorort von Rom erreichen: „Campagnia di Roma“. Es ist nicht weit und ich rede immerhin von ca. 20 Kilometern. :-). Also wenn mein Körper es zulässt und so wahr Gott will, erreiche ich Rom :-). :-). Ich bin zufrieden und freue mich, über die Leistung, die ich vollbracht habe, die verschiedenen Menschen die ich kennenlernen durfte und am meisten freue ich mich, es geschafft zu haben. Habe heute Eric getroffen, der Kanadier, wir habe zusammen zu Abend gegessen – die Unterhaltung war in Englisch 🙂 aber es ging. Alle kennen ja mein Englisch, doch ich konnte es wirklich etwas aufbessern. Vor alle was eine Unterhaltung betrifft. Ja auf was freue ich mich noch? Wie schon geschrieben: auf die Jungs und auf die neuen Fenster in der Wohnung. Sorry war das eine Erinnerung an gewisse Freunde?? :-). Das musste sein,werde mich nun schlafen legen und würde am liebsten schon starten. An Motivation fehlt es mir nicht und der Körper zeigt sich auch von seiner besten Seite. – Auf gehts !! Lg. Armin

Bin Wohlauf aber kaputt

Habe mein Ziel erreicht! Bin kaputt aber trotzdem gut drauf. Hätte noch für 2.80€ ein Ticket zu verkaufen „Bolsena nach Viterbo“ :-). Bin erst um 18:00 Uhr angekommen und jetzt, nach dem Essen, muss ich meinen Luxuskörper pflegen :-). Als ich heute in Viterbo ankam und relativ schnell ein Hotel fand , staunte ich nicht schlecht als man mir sagte, es seien weitere vier Pilger hier aus Österreich. So jetzt hatte ich sie– von wegen, leben wie ein Pilger – das waren immer ihre Worte. Na wartet nur! Und voller Freude, wissend, dass sie im selben Hotel waren, lockte ich sie mittels eines SMS in die Falle. Es war lustig ihre Gesichter zu sehen, als ich sie an ihr beispielhaftes Pilgerleben erinnerte, das war’s dann auch schon, denn es gab keine Ausreden. Ja ich werde nun die letzten Etappen mit meinen östreichischen Pilgerfreunden forsetzten. Wir lauern nun 80 Kilometer vor den Mauern Roms und können es nun auf 4- 5 Etappen aufteilen. Es werden also Spaziergänge und ich habe auch beschlossen, die letzte Etappe nun doch zu laufen, obwohl mir der Zug angeraten wurde. Nein! ich habe jetzt so viel geschafft und lange Zeit ohne eine ausreichende Karte, dann werde ich diese Kilometer auch noch schaffen. Noch bevor ich es vergesse: ich spüre meine Hüftknochen wieder :-). Ein gutes Gefühl, jetzt muss der Rucksack angepasst werden :-). Wäre schön von euch zu lesen. Ich lege mich nun hin und geniesse den Wohlweh in meinen Beinen. LG Armin

Angekommen in Bolsena

So, es war fast, aber nur fast eine Etappe zum erholen. Bin schon relativ früh (13:30 Uhr) in Bolsena angekommen. Die nun folgende Etappe hat es in sich: Ca. 34 Kilometer mit 600m Höhendifferenz – das wird mit Sicherheit kein Zuckerschlecken :-(. Es gibt die Option diese Etappe unter zweimal zu erreichen. Weiss noch nicht was ich mache, lass es auf mich zukommen. Sollten meine Kräfte noch ausreichen, so werde ich nach dem Aufstieg, der ca bei 13 Kilometern liegt weitermachen. Wenn nicht, werde ich mich dort einnisten und meine Ankunft in Rom würde sich um einen Tag verzögern, was weiter nicht schlimm ist. Halte euch natürlich auf dem Laufenden. Meine Sehnenentzündung hat sich etwas gelegt, wobei mir das Wandern auf Stassen immer Mühe bereitet, doch ich habe schon Schlimmeres überstanden. Wandere stehts alleine und geniesse anfänglich die Natur, die eingelegten Pausen, bis sich die Füsse/Beine melden. In diesen Moment suche ich wieder nach dem Grund. Und diese Gedanken sind es, die mich erneut ablenken und ich laufe einfach dahin. Es sind viele Gedanken die man(n) in solchen Momenten hat, doch es werden mit der Zeit mehrheitlich Gedanken an die Zukunft und ohne es zu verstehen werden Gedanken an die Vergangenheit immer weniger. Ich möchte dazu sagen, es sind Gedanken, keine Erinnerungen. Was macht den Unterschied? Gedanken rufen in der Regel Erinnerungen wach, aber nicht dann, wenn sie in der Zukunft sind:-). Vielleicht werde ich den Grund, warum ich diese Reise antrat nie finden, doch die Erinnerung daran bleibt. Was ich am Alleinsein geniesse: ich weiss es nicht, es ist irgendwie intensiver wenn man all das alleine erlebt. So nun hoffe ich, dass ich euch mit meinen Gedanken nicht lästig werde und dieser Blog/Text vielleicht zum nachdenken anregt. Also machts gut und ich freue mich wie immer auf eure Kommentare. LG Armin

Mittlerweile mit Bart

Was soll ich sagen, habe schon die Hälfte der Strecke und ich bin gut drauf. Mittlerweile mit Bart, der auch schon von einen Bartfreund bestaunt wurde :-). Mach gerade Pause und verwöhne mich bei einem Cappucino. Hänge noch ein Foto mit an, damit ihr mich erkennt wenn ich zurück bin. Habe eine Einladung zum Essen bekommen, die ich dankend annehme :-). Gruss Armin

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Der erste Tag in Lazio

Hallo wie jeden Abend
Ich weiss, bin heute etwas spät dran, aber ein paar Zeilen schaffe ich noch. Habe zwar eine etwas kürzere Tour hinter mir, aber es lief nicht so gut wie an den letzten beiden Tage. Doch ich habe relativ schnell ein Hotel gefunden und werde mich morgen nach Bolsena aufmachen :-). Weiss nicht was mir heute zu schaffen machte, doch es wird sich wieder legen. Auf jeden Fall werde ich morgen starten und auch ankommen. Mein rechtes Bein gab mir heute zu denken, habe nun eine entzündungshemmende Salbe besorgt, also sollte es morgen wieder gehen und die Etappe ist auch nicht all zu streng :-). Also,“AUF GEHTS“. Ich habe wieder die Kirche besucht, wie eigentlich jeden Tag, und daran gedacht, was mich hier eigentlich weitertreibt? Die Lösung habe ich zwar nicht gefunden, doch viele Gedanken in diese Richtung. Jeden Tag um ca. 14 Uhr kommen mir diese Gedanken und trotzdem setzt man immer wieder einen Fuss vor den anderen. Wenn man das Ziel erreicht, ist vieles vorbei, aber glaubt mir, nicht vergessen. Man geniesst am Abend das Dorfleben so gut es geht und freut sich schon auf den kommenden Tag. Mittlerweile hat man sich gut organisiert und lebt eng zusammen mit dem Rucksack. Es ist einfach, trotz der Hotels wo ich teilweise bin. Man kann mich ja einen modernen Pilger nennen, doch das was zählt ist der Gedanke dahinter und das was der Mensch auch untrainiert zu leisten im Stande ist. Ich bin zufrieden, lebe und leide jeden Tag und ich wage zu behaupten, ich geniesse es jeden Tag mehr wenn ich zurückblicke. Meine lieben Freunde, ich freue mich auf euch und kann es kaum erwarten beim ein oder anderen Bier mit euch darüber zu plaudern. Morgen werde ich meine vom Leid geplagten 🙂 Füsse in den Lago Bolsene strecken und es geniessen. Noch was, Rom ich komme :-). Also gute Nacht und ich freue mich von euch zu lesen. LG Armin

Der letze Tag in der Toskana

Hallo meine Freunde
Die heutige Etappe hat mir alles abverlangt. Ehrlichgesagt war ich nahe dran alles hin zu schmeissen. Aber irgendwie trugen mich meine Füsse immer wieder weiter. Ich glaubte gestern daran es zu schaffen und heute haben wir den Beweis, juphiiie — Kurz zur Etappe, ich lief los, gut gelaunt, den Rucksack mit 4 Litern Wasser bestückt und dahin gings. Eigentlich wollte ich keine Alternativ-Route wählen, doch ich habe es geschafft diesen Weg einzuschlagen. Fünf Kilometer mehr: Was solls. Ich war so gut im Laufen, ich hätte zu jener Tageszeit auch noch was draufgepackt :-). Es waren mehr Steigungen, aber das geht sicher. Als ich sozusagen nur noch auf dem Zahnfleisch laufen konnte, kam der Wegweiser „Radiciofani 8 KM“ – WASSSS!!! Gut ich dachte, es läuft ja gut, warum nicht? Also setze ich wiederum einen Fuss vor den andern, was blieb mir übrig? Es war ein Anstieg auf 950 Meter. Ich weiss nicht wie, doch ich schaffte es und bin Stolz darauf :-). Möchte sagen das war die strengste Etappe bisher und ich bin durch. Sollte es so weitergehen dann steht meiner Ankunft in Rom nichts im Weg, ausser ich mir selbst.
Was vermisse ich von all dem Luxus der mich sonst umgibt? Eigentlich nichts! Doch meine Familie, meine beiden Jungs, ja die vermisse ich. Ich weiss auch dass meine Eltern täglich Gedanken an mich haben, ohne sie wäre all das nicht möglich, sie sind diejenigen die das geformt 🙂 haben, was jetzt nach Rom läuft „Danke“
Auch meine Geschwister, die so zahlreich ihre Kommentare hinterlassen und stets von der Heimatfront berichten. Natürich auch allen die mir schreiben Danke.
Vor drei Tagen angekündigt und nicht vergessen „Alles gute zu Geburtstag“ – wer es liesst, der weiss es!
Was soll ich noch schreiben, wie immer bin ich gut drauf und werde morgen in Lazio einlaufen/einmarschieren. „Aquapendente“ so heisst die Ortschaft. Es ist eine etwas kürzere Tour, also gut machbar. Vor allem gibt es keine Hügel, wobei man es kaum Hügel nennen kann. Also Freunde da draussen (es tönt so als Alf es sagen würde) ich erwarte gerne eure Kommentare. Noch was, ich war wiederum schneller am Ziel als meine steirischen Freunde :-). Sie machen nun einen Tag Pause, wer weiss ob ich sie wiedersehe, doch wir haben Adressen, Email getauscht, somit bleibt der Kontakt, wäre schön!
So nun in die Heija, bis Morgen, LG Armin

Ein Tag wie der andere

Ja, es war ein Tag wie, ich will nicht sagen jeder andere, dich so wie die vergangenen Tage.Die Etappe war zwar 90 Prozent auf Nebenstrassen doch ich war gut um nicht zu sagen super drauf :-). Ich startete mit meinen neuen Freunden, war jedoch recht zügig unterwegs und sagte ihnen“ Wir treffen uns in Quirincio d’orcia“ mit einem hämischen Unterton in meiner Stimme.
Ich zog los und was soll ich sagen, folgte strikt meinem neu gekauften Plan und erreichte die Ortschaft ca.13: 00 Uhr. Wo waren meine Freunde? Sie erreichten um ca. 14:30 Uhr ihr Ziel. Hat mich mein Unterton angespornt? :-). Nicht desto trotz umrundete ich das Dorf auf der suche nach einer Bleibe, Wurde an der zweiten Tür an die ich klopfte auch schon fündig. Habe heute wiederum ein Hote lgewählt denn die gesterige Nacht war nicht ergreifend um nicht zu sagen der Horror! Es war mir egal ob geschnarcht wurde, doch ich erfror fast. Ich hatte nur einen Seidenschlafsack dabei und bei 9 Grad, hielt er nicht die Stellung. Ich konnte bestenfalls 2 Std. am Stück schlafen. Ich wartete förmlich darauf aufzustehen und loszulaufen.Die Etappe hatte zwei Anstiege und war ca. 26Km. Morgen warten 29 Km. auf mich, zuerst der Abstieg um dann wiederum auf 950 m zu steigen, freue mich schon und bin gespannt wie ich das schaffe. Doch ich bin wie jeden, ok nicht jeden Abend guter Dinge und warte auf den Morgen. Übrigens habe ich es geschafft das Hotel für Morgen schon zu buchen, also muss ich durch :-). Ich möchte euch nochmal versicher dass mich bis jetzt jeder Kommentar erreicht hat. Freue mich immer wieder auf die Zusprüche von euch, es macht vieles leichter und motiviert. Also wir lesen uns! LG Armin

Immer noch in der Toskana

Hallo,kurz mal vorne weg, die heutige Etappe lief sehr gut.Ich war gut drauf und die Km. gingen wie an der Schnur gezogen :-). Traf heute meine neuen Freunde aus der Steiermark wieder und wir liefen ein gutes Stück zusammen. Bin nach ca. 30 Km in einem recht kleinen Dorf gelandet, trotzdem fand ich schnell eine Herberge, wo ich mit 6 weitern Personen ( darunter auch die Steirer) Unterschlupf fand. Angekommen, ausgepackt und frisch geduscht machte ich mich aif den Weg etwas für mein leibliches Wohlbefinden zu tun. Das Glück war nicht auf meiner Seite, das einzige Restaurant war geschlossen und es gab nur eine Bar, ja so ist das Pilgerleben! :-). Nichts konnte mich einschüchtern, habe schon schlimmers durchgestanden, kurzentschlossen ging ich in ein Lebensmittelgeschäft und liess mir anhand des dort verfügbaren ein wunderbares Sandwich zusammen stellen. Setzte mich auf eine Bank und genoss noch die kurzen Sonnenstrahlen, streckte die Beine und ass genüsslich mein Brot. Da es so gut wie kein Dorfleben gibt, werde ich mich wohl oder übel schnell ins Bett begeben. Sollte es noch erwähnen, es schläft eine Frau neben mir, hoffe ich kann mich zurückhalten :-). Noch zu meiner morgigen Etappe, es geht mir gut, bin gut drauf und freue mich aufs loslaufen. Wenn alles so weiterläuft, wenn die Kraft, die Zuversicht Rom zu erreichen weiterhin so besteht und wenn Gott will, werde ich in 9Tagen Rom( la Storta) erreichen. Man sagte mir dass man ab La Storta den Bus nehmen soll, ich werde mich daran halten:-). Erneut Danke, für all die Kommentare, sie helfen täglich weiter zu kommen. Also seit es im Gewissen Sinne auch ihr, die mit mir nach Rom wandert. Liebe Grüsse an alle, Armin!